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Wieviel Veränderung verträgt eigentlich eine Woche …

…oder ein Jahr? Eine Partnerschaft ? Eine Berufsleben? Eine Freundschaft oder auch die eigene Identität?

Glaubt man der Fachliteratur, so ist die Fähigkeit sich chamäloenhaft und mit rasanter Geschwindigkeit immer wieder zu verändern und für neue Umfelder, Märkte, Menschen, Trends und Jobs anpassbar zu machen.

Adaptability to change auf der Seife der Gewinner – Immunity to change , was früher auch loyal, treu, beständig und zuverlässig genannt wurde – die Verlierer in dieser Gleichung. Natürlich ist das überzogen aber eben nicht mehr lange. Die Businesswelt neigt zu schwarz weiß. Die private aber auch.

Ich bin kein Gegner von Veränderung, im Gegenteil Stillstand verursacht bei mir Depressionen. Veränderung, das bedeutet Wachstum, Excitment und auch wenn’s mies läuft, immer noch eine gute Geschichte bei Tisch. Dopamine werden ausgeschüttet, als wäre die Veränderung allein um ihrer Selbstwillen schon eine Belohnung wert.

Was ist aber mit der dunklen Seite der Veränderung, die niemand bei sich selbst attestiert aber jeder bei allen anderen : der/die hat Angst die Komfortzone zu verlassen, der/die macht es sich im sicheren Nest bequem, würde auch gerne, traut sich aber nicht.

Wir schreiben Menschen in deren Leben wenig Veränderung geschieht oft Probleme zu, die sie vielleicht gar nicht haben. Wir maßen uns an zu beurteilen .

Ebenso bei denen, die sich vermeintlich permanent verändern und auch nach dem xten Karrieresprung, exzentrischen Hobby oder Lebensgefährten – immer noch nach mehr Veränderung streben. Auf der Suche sind,rastlos und irgendwie an mangelndem Tiefgang gescheitert.

Wievielt Veränderung ist also die richtige Dosis?

Man weiß heute, dass das Gehirn von Kindern sehr viel plastischer ist als das von Erwachsenen und sie sich viel schneller neuen Rahmenbedingungen anpassen und waghalsig in neues stürzen kann. Angstfrei. Denn Angst ist so ziemlich immer der falsche Ratgeber,der uns klein und gefangen hält.

Das Verlassen der Komfortzone ist immer schmerzhaft und anstrengend und zwar in beide Richtungen – sei es eine Veränderung zu weniger Veränderung und mehr Ruhe und Konstanz oder sei es hin zu mehr Wagemut rein in die Welt.

Es gibt keine gute Antwort für alle, auch wenn uns Business und Zukunftsforschung dies einpflanzen. Jedes Gehirn braucht Routinen und der Mensch Zeit neue Erfahrungen zu integrieren,zu bewerten und mit der eigenen Identität in Einklang zu bringen. Wir brauchen Langeweile um Raum für Kreativität zu schaffen.

Wieviel Veränderung aktuell möglich ist hängt sehr stark mit dem eigenen Mindset und den Glaubenssätzen, die wir für uns selbst annehmen, zusammen.

Als ich zum Beispiel kurz vor meinem 30. Geburtstag mit zwei Koffern aus Johannesburg zurück nach Köln kam, wo ich meinem Mann, ein komplettes high-end Haus sowie eine sichere Familienplanung zurückgelassen habe.

Zurück in Köln zog ich in das Gästezimmer meiner Freundin, die zu diesem Zeitpunkt drei Kleinkinder hatte. Kein Job, kein Auto und erst recht keinen Plan für die Zukunft.

Aber ich hatte the time of my life. Mein Glaubenssatz war wohl so etwas in der Art wie: du schaffst alles.

Obwohl es natürlich riskant und verrückt war- es kam alles ohne große Anstrengung. Der Wunsch aus einem festgelegten sicheren Modell auszubrechen und einfach ich selbst zu sein, an mich zu glauben, trug mich federleicht durch diese immense Transformation. Wenn ich heute daran zurück denke, denke ich dass Glück sich wohl so anfühlt.

Leider ist es im Leben selten so leicht mit den großen Veränderungen und an meinem 40. Geburtstag sah es dann auch schon ganz anders aus, aber das erspare ich euch fürs erste.

Ich mache für heute Schluss, schließe aber mit ein paar Fragen, denen ich mich die nächsten Tage widmen möchte:

Warum fällt uns loslassen so schwer?

Woher kommt die Angst ?

Ist es auch Trägheit ?

Wie können wir uns selbst die Sicherheit geben, die wir brauchen ?

Was kann ich auch aus schmerzhaften unfreiwilligen Veränderungen positives mitnehmen?

Warum halten wir so oft an Menschen und Situationen fest, die uns schaden, weil die Angst vor Veränderung größer ist als unser Selbstwert und unsere Selbstfürsorge?

To be continued

Q

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